Gutscheinakademie

Gutscheine und Steuern

Gutscheine bieten nicht nur eine attraktive Möglichkeit zur Kundenbindung und Umsatzsteigerung, sondern sie bringen auch erhebliche steuerliche Vorteile mit sich. Besonders im Hinblick auf Liquidität, steuerliche Gestaltungsspielräume und Ertragsoptimierung eröffnen Gutscheine neue Potenziale für Unternehmen verschiedener Branchen.

  1. Zinsfreies Darlehen durch Gutscheine

Der Verkauf von Gutscheinen verschafft Unternehmen sofortige liquide Mittel, ohne dass die zugrundeliegende Leistung unmittelbar erbracht werden muss. Dies bedeutet, dass das Unternehmen bereits über die Einnahmen verfügt, während die tatsächliche Gegenleistung erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt – oder in manchen Fällen gar nicht eingelöst wird. Somit kann ein Gutscheinverkauf als eine Art zinsfreies Darlehen betrachtet werden, das Unternehmen für andere betriebliche Investitionen nutzen können.

  1. Liquiditätsvorteil durch steuerliche Gestaltung

Ein wesentlicher steuerlicher Vorteil beim Gutscheinverkauf liegt in der Verzögerung der Umsatzsteuerzahlung. Während die Umsatzsteuer bei regulären Verkäufen unmittelbar mit der Rechnungsstellung an das Finanzamt abgeführt werden muss, gilt bei Gutscheinen folgende Regelung:

Einzweckgutscheine (z. B. für eine genau definierte Leistung oder Ware mit festgelegtem Umsatzsteuersatz) unterliegen der Umsatzsteuer bereits beim Verkauf.

Mehrzweckgutscheine (z. B. Wertgutscheine, die für Waren und Dienstleistungen mit unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen genutzt werden können) sind erst zum Zeitpunkt der Einlösung umsatzsteuerpflichtig. Hier entsteht für Unternehmen ein zusätzlicher Liquiditätsvorteil.

  1. Praktische Beispielrechnung:
    Ein Hotel, oder ein Sportverein verkauft 1.000 Gutscheine à 100 €, also einen Gesamtwert von 100.000 €. Das Unternehmen kann die diese Summe bereits für Investitionen oder laufende Kosten nutzen.

Da es sich um Mehrzweckgutscheine handelt (die für Dienstleistungen mit unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen eingelöst werden können), fällt die 19%ige, oder 7%ige Mehrwertsteuer erst bei der tatsächlichen Nutzung an.

Falls einige Gutscheine nicht eingelöst werden, bleibt dieser Betrag vollständig als zusätzlicher Ertrag im Unternehmen.

Fazit

Gutscheine sind nicht nur ein starkes Instrument zur Umsatzsteigerung, sondern auch eine clevere Möglichkeit, steuerliche Vorteile zu nutzen. Unternehmen können durch die gezielte Gestaltung ihrer Gutscheinstrategie erhebliche Liquiditätsvorteile erzielen, ihre Steuerlast optimieren und ihre betriebliche Planung verbessern. Ein durchdachtes Gutscheinsystem zahlt sich also nicht nur für Kunden, sondern auch für das Unternehmen selbst aus.

 

 

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